Der besondere Anspruch des Psychodramas, den Menschen in        seinem gesellschaftlichen Kontext zu verstehen und nachhaltig im  Interesse des Einzelnen und der Gemeinschaft Verantwortung zu        übernehmen, zeichnet das Verfahren aus (doppeltes Mandat).                   Im Psychodrama geht es darum in Szenen, in Kontexten zu denken,  um zu verstehen, was überhaupt der Fall ist und welche  an-schlussfähigen Handlungsoptionen sich entwickeln lassen. 

     Wesentliche Elemente sind Doppeln (die innere Perspektive eines Anderen einzunehmen), Rollentausch (sich selbst aus der Perspektive eines Anderen wahrzunehmen) und Spiegeln (schwierige Situationen aus der Distanz zu beleuchten).                                                                                 Es geht darum, in Bewegung zu kommen, sich aus starren Haltungen zu lösen und neue Spontaneität im Handeln zu erlangen. „Handeln ist heilender als Reden“, damit hat Moreno, der Begründer des Psychodramas, sich von Freud abgesetzt und sich mit seiner Haltung, allen Menschen Teilhabe und Empowerment zu ermöglichen, an die Seite Sozialer Arbeit gestellt. Hier kommen grundlegende Verbindungen zutage: Multiperspektivität erfassen, Autonomie und Zugehörigkeit ermöglichen, Respekt vor Eigensinn wahren, Beteiligung sichern, Selbsthilfe anregen, soziale Gerechtigkeit im Blick halten. Nicht zuletzt die rollentheoretische Fundierung des Psychodramas fördert die Reflexion des eigenen Handelns zwischen gesellschaftlich zugeschriebenem und individuell auszugestaltendem Rollenhandeln der unterschiedliche Akteure. Und immer geht es um Begegnung in Beziehungen, um Echtheit, Kongruenz und unbedingte Wertschätzung.